Mainzer Radfahrforum

Mainzer Radwegenetz - so soll es aussehen

Ein zentrales Anliegen des Mainzer Radfahrforums sind sichere, direkte und komfortable Radverbindungen zwischen den Stadtteilen untereinander, sowie zu den wichtigen Zielen der Stadt.
Dies soll in Form eines lückenlosen Radwegenetzes erreicht werden. Hierfür hat das Mainzer Radfahrforum gemeinsam mit über 100 engagierten Bürger:innen im Rahmen des Mapathon-Projektes einen ersten Vorschlag geliefert.

Die Vollbildanzeige kann über das [   ] Symbol in der Karte gestartet werden. Weitere Informationen zur Karte finden sich hier.

Der Mainzer Mapathon

Einen Vorschlag für ein Radwegenetz in Mainz erarbeitet das Mainzer Radfahrforum im Rahmen des Projektes ‚Mapathon Mainz‘ von Dezember 2020 bis Mai 2021. Dieses Radwegenetz wurde gemeinsam mit über 120 Radfahrer*innen aus Mainz, dem Mainzer Radfahrforum und allen zugehörigen Vereinen erstellt.

Durch die Beteiligung und Unterstützung der verschiedenen Vereine und der Bürger*innen aus Mainz konnten viele Wünsche und Erfahrungen einfließen, die kein*e Verkehrsplaner*in der Welt liefern kann.
Lasst uns Mainz gemeinsam zu einer Fahrradstadt machen!

Entstehung des Radwegenetzes

Das Projekt Mapathon lief insgesamt in vier Phasen ab:

    1. Phase – Sammlen von Daten:
      Zu Beginn des Projektes wurden die wichtigsten Daten für ein sinnvolles Radwegenetz gesammelt. Insbesondere wurden die wichtigsten Quellen des Radverkehrs (Stadtteile und ÖPNV-Knotenpunkte) und größere Ziele (Freizeit-, Arbeits- und Bildungsstätten sowie Einkaufszentren) systematisch zusammengetragen. Diese Punkte wurden gemeinsam mit dem potentiellen Radverkehrsaufkommen in die Online-Karte (s.o.) eingetragen.

    2. Phase – Routenkonzeption:
      Nach Erfassung der wichtigsten Punkte für den Radverkehr wurden Routen konzipiert, die möglichst viele der Punkte untereinander verbinden. Dabei wurde darauf geachtet, dass möglichst lange und direkte Verbindungen, ähnlich zu ‚U-Bahn-Linien‘, entstehen. So kann gewährleistet werden, dass auch über lange Strecken in der Stadt verlässliche Verbindungen existieren.
      Wichtig: Als Grundlage für die Routenkonzeption dienten die erfassten Quellen und Ziele, jedoch nicht bereits existierende Radverkehrsinfrastruktur in Mainz!
      Das Radwegenetz im Rahmen des Mapathons soll beschreiben welche Verbindungen notwendig sind und hergestellt werden sollten. Es wird nicht dargestellt welche Verbindungen bereits existieren.

    3. Phase – Optimierung der Routen
      In der dritten Projektphase wurden die Routen durch die Mitarbeit von vielen Bürger:innen in öffentlichen Sitzungen und durch E-mail Feedback optimiert. So wurden weitere Quellen und Ziele hinzugefügt, die Routenführungen verbessert und weitere Lückenschlüsse, die für ein dichteres Radwegenetz sorgen, ergänzt.

    4. Phase – Ausarbeitung & Veröffentlichung
      Nach der Optimierung der Routen haben wir verschiedene Ergebnisdokumente angefertigt, um die Gedanken zu Quellen, Zielen und Strecken zu erläutern. Die Ergebnisse lassen sich unter mapathon.adfc.de/materialien/ abrufen.
      Der Vorschlag des Radwegenetzes wurde dem Oberbürgermeister sowie der Stadtverwaltung am  05.05.2021 offiziell übergeben.

Wir haben die vier Phasen mittlerweile abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht sowie der Politik & Stadtverwaltung ausgehändigt. Nun liegt es im wahrsten Sinne des Worte in der Hand der Stadt das Radwegenetz umzusetzen.

Ganz fertig ist das Projekt aber natürlich noch nicht, denn die Radverbindungen sind in der Stadt ja noch nicht zu sehen. Jetzt geht es darum die Umsetzung zu beobachten und die Stadt bei der Umsetzung zu unterstützen.

Wie sollen die Radverbindungen gestaltet werden?

Das wichtigste an Radverbindungen ist, dass sie gerne und viel genutzt werden – denn damit wird der Radverkehr am besten gefördert. Damit Radwege gerne genutzt werden, müssen sie vor allem die drei Kriterien, Sicherheit, Direktheit und Komfort, erfüllen. 

Zu dem Aspekt Sicherheit gehört beispielsweise, dass Kreuzungen sicher gestaltet werden und die Breite des Radweges dem Radverkehrsaufkommen angemessen ist. Außerdem dürfen Kfz-Fahrzeuge den Radverkehr nicht gefährden. Bezüglich Direktheit ist es notwendig, dass Verbindungen ohne große Umwege geführt werden und dass sie lückenlos gestaltet und ausgeschildert sind. Unter den Punkt Komfort fällt beispielsweise eine sichere Oberfläche ohne Wurzeln oder Schlaglöcher.

Wie genau eine Radverbindung an einer bestimmten Stelle gestaltet werden sollte, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dies sind in etwa das allgemeine Verkehrsaufkommen und der zur Verfügung stehende Platz.
Die genaue Ausgestaltung der Verbindungen, beispielsweise in Form von Fahrradstraßen, Grünachsen oder Radfahrstreifen auf der Straße ist aber nicht Teil des Mapathon-Projektes. Dies bleibt der Stadtverwaltung und professionellen Verkehrsplanern vorbehalten. Hierfür benötigt es weitere Planungsarbeit für jede einzelne Route oder alternativ jeden Stadtteil von Mainz.

Ein Beispiel wie eine detaillierte Planung der Strecken in Mainz-Gonsenheim aussehen könnte, liefert das Konzept „Gonsenheim setzt aufs Rad“.

Gonsenheim setzt aufs Rad

Das Konzept „Gonsenheim setzt aufs Rad“ wurde von dem ehemaligen Verkehrsplaner Armin Schulz entworfen. Es bietet ein gutes Beispiel dafür, wie die Routen des Mapathon-Konzeptes ausgearbeitet werden müssen, um sie schließlich in der Stadt zu verwirklichen.

Während der Mapathon das Gesamtnetz und die Verbindungen, die in Mainz benötigt werden aufzeigt, liegt der Fokus des Konzeptes auf der Ausgestaltung und Wegeführung der Verbindungen. So kommt es vor, dass die detailliert erläuterte Routenführungen im Konzept „Gonsenheim setzt aufs Rad“ von den ‚groben‘ Routenführungen im Mapathon abweichen. Dies ist also recht logisch. Auch wenn weitere Mapathon-Routen ausgearbeitet werden, wird es immer wieder dazu  kommen, dass die Streckenführung aufgrund besonderer Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Wichtig ist dabei, das die Direktheit der Routen und die Anbindungen der verschiedenen Quellen und Ziele stets erhalten bleibt!

Weitere Informationen zum Projekt Mapathon Mainz, Hintergründe zur Karte sowie verschieden Zusatzmaterialien sind unter http://mapathon.adfc-mainz.de/ einzusehen.